Jedes Jahr pilgern Juden aus ganz Europa und dem Mittelmeerraum zur La-Ghriba-Synagoge auf der tunesischen Insel Djerba. Doch dieses Jahr bleiben viele zu Hause – nachdem Israel vor der Reise warnte.

Nicole Tibi sitzt konzentriert in einer Ecke der La-Ghriba-Synagoge. Mit einem Filzschrift schreibt sie Wünsche für Freunde und Familie auf hartgekochte Eier. Dann legt sie diese in eine kleine Höhle. „Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die Wünsche wahr werden“, erzählt die 63-Jährige. Schon als Baby haben ihre Eltern sie zur Pilgerfahrt nach Djerba mitgenommen. Seit ihrer Geburt hat Tibi kein Jahr ausgelassen.