Eine Stichwahl wird entscheiden, wer im Dezember neuer Präsident im Maghrebstaat wird. Die beiden Kandidaten liegen eng beieinander, hinter den Kulissen wird bereits heftig um Schützenhilfe gebuhlt.
„Ich weiß wirklich nicht, wen ich jetzt wählen soll.“ Myriam kratzt sich nachdenklich am Kopf über die Ergebnisse der tunesischen Präsidentschaftswahlen, die soeben bekannt gegeben worden sind. Gerade einmal sechs Prozentpunkte, rund 200.000 Stimmen, trennen Beji Caid Essebsi (39,4 Prozent) vom amtierenden Übergangspräsidenten Moncef Marzouki (33,4 Prozent). Dass die beiden in die Stichwahl kommen, war abzusehen, aber dass es so knapp wird, hat viele Tunesier überrascht. Myriam überlegt, einen leeren Stimmzettel abzugeben oder sich doch dazu durchzuringen, Essebsi ihre Stimme zu geben. Die 24-jährige Studentin hatte im ersten Wahlgang dem linken Kandidaten Hamma Hammami ihre Stimme gegeben. „Er hat fast acht Prozent bekommen, das ist zumindest ein Zeichen, dass es langfristig eine Alternative geben kann“, freut sie sich, während sie ihren Kaffee umrührt. mehr
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