Die Verfassung ist weitgehend geschrieben und die Parlamentswahlen sind fürs Frühjahr angesetzt. In Tunesien läuft eigentlich alles nach Plan. Das Mutterland der arabischen Revolte steckt dennoch in der Krise.
Anderthalb Jahre nach der friedlichen Revolution vom 14. Januar durchlebt Tunesien seine erste große Regierungskrise. Präsident und Premierminister stehen sich unversöhnlich gegenüber. Begonnen hatte die jüngste Eskalation mit einem Streit über den Umgang mit dem früheren libyschen Premierminister Baghdadi Mahmoudi, den die Regierung Ende Juni ausweisen ließ – ohne Staatspräsident Moncef Marzouki darüber vorab zu informieren. Weil Mahmoudi in Libyen Folter oder sogar die Todesstrafe droht, musste Marzouki – selbst lange Jahre Chef der tunesischen Menschenrechtsliga – diesen Schritt als Affront auffassen. mehr
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