Die Reform des Sicherheitssystems ist eine der großen Herausforderungen Tunesiens – und liegt bis heute weitgehend auf Eis. Die Nichtregierungsorganisation „Le Labo‘ Démocratique“ (Das Demokratielabor) hat jetzt die erste umfassende Analyse dazu veröffentlicht.
Wer auf spektakuläre Enthüllungen aus den Archiven der tunesischen Geheimpolizei gehofft hatte, wird von den drei Bänden enttäuscht sein. „Tunesische Revolution und Sicherheitsherausforderungen“, so der etwas sperrige Titel, ist nicht sensationsheischend, sondern unaufgeregt gründlich.

In drei Jahren Arbeit haben die Autoren Farah Hached und Wahid Ferchichi das Thema aufbereitet. Die beiden Juristen bieten jetzt eine umfassende Analyse des rechtlichen Rahmens in Tunesien, internationale Vergleiche und umfassende Empfehlungen an die Politik. Jeder der drei Bände untersucht ein Thema: die Archive der Diktatur, den Schutz der Privatsphäre, und den tunesischen Geheimdienst.

Sie konzentrieren sich dabei bewusst auf den Sicherheitssektor, denn „die Länder, die wie zum Beispiel Russland oder der Iran, einen Umbruch erlebt haben, aber den Sicherheitsbereich nicht reformiert haben, sind alle wieder zu autoritären Regimen geworden“, erklärt Farah Hached, Leiterin des Labo‘ Démocratiques. mehr bei Qantara