Vier Wochen nach dem Anschlag auf das Bardo-Museum versucht Tunesien, in die Normalität zurückzufinden. Neue Sicherheitsgesetze bedrohen jedoch demokratische Reformen.

Sidi Bou Said ist voller Menschen. Der warme, sonnige Frühlingstag zieht die Besucher in den malerischen Vorort von Tunis, von dessen Hügeln man einen atemberaubenden Blick über die Hauptstadt und das Meer hat. Lange Schlangen bilden sich vor der Eisdiele und dem Stand mit Zuckergebäck, die Terrassen der Cafés sind voll besetzt.

Viele Menschen schlängeln sich zwischen den weiß-blauen Häusern die Fußgängerzone entlang. Das kleine Dörfchen hat schon die Maler August Macke und Paul Klee inspiriert. Auch heute noch ist es ein beliebtes Ausflugsziel. Doch wo sich sonst Touristen drängeln, sind heute nur Tunesier unterwegs. Am Ende der Straße stehen zwei Polizisten Wache.

Sidi Bou Said spürt die Folgen des Anschlags ganz besonders. Der Ort war fester Bestandteil des Besuchsprogramms von Kreuzfahrttouristen. Die großen Reedereien haben Tunis seit dem 18. März aus dem Programm genommen, der Busparkplatz am Ortsrand ist leer, die Kreuzfahrten sind zunächst bis Juni ausgesetzt.

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