Mehr regionale Unabhängigkeit, eine der wichtigsten Forderungen der Revolution, solle auch für die Kultur gelten, dachte sich ein Regisseur aus Tunis, der seit 2011 erfolgreich ein Dokumentarfilmfestival in der entlegenen Oasenstadt Douz veranstaltet. 

Ein leichter Wind treibt den Sand über die Straßen von Douz. Es ist noch warm am späten Nachmittag am Rande der Wüste, im Südwesten von Tunesien. Unter einem Zelt beginnt gleich der Kurzfilmwettbewerb, die abendlichen Vorführungen finden dann unter freiem Himmel statt.

Einige Bewohner der 30.000-Einwohner-Stadt diskutieren mit den anwesenden Filmemachern. Der Leiter des lokalen Filmclubs erinnert sich an die erste Projektion eines Films auf 35mm in seiner Stadt, Anfang der 1980er Jahre müsse das gewesen sein. „Keiner hat sich den Film angeschaut, alle wollten wissen wie der Apparat funktioniert, der die Bilder an die Wand wirft“, sagt er mit einem nostalgischen Lächeln.  mehr