Als die Tunesierinnen vor einem Jahr gegen das Regime anschrien, waren Anliegen von Frauen noch kein Thema. Frauen sind seit der Unabhängigkeit 1956 weitestgehend gleichgestellt. Jetzt fürchten sie um ihre Rechte.

Seit die Koalitionsregierung um die islamistische Partei Ennahda im Amt ist, mehren sich die Stimmen von Frauen, die fürchten, dass ihre Rechte bald nur noch auf dem Papier existieren werden. Salma, eine junge Übersetzerin aus Tunis, hat Angst, dass die Islamisten die Gesellschaft langfristig verändern werden. „Ich will nicht, dass man mir irgendetwas aufzwingt. Wenn ich eines Tages selber entscheide ein Kopftuch oder sogar eine Burka tragen zu wollen, dann hat keiner das Recht, ja oder nein dazu zu sagen“, sagt sie. Und das gleiche gelte, wenn sie feiern gehen wolle, Alkohol trinken und einen Freund haben wolle. mehr